Bretonische Verhältnisse — von Jean-Luc Bannalec
Kommissar Dupins mit ihm durchgehendes Temperament ist verantwortlich dafür, dass er von Paris in die Bretagne strafversetzt wurde. Auch nach einigen Jahren Aufenthalt in der Bretagne gilt er immer noch als „Neuer“ und muss sich bewähren. Die Aufregung ist groß, als im malerischen Künstlerdorf Pont-Aven der Besitzer des berühmtesten Hotels am Platz, ein Mann von über neunzig Jahren, brutal ermordet aufgefunden wird. Bei seinen Ermittlungen erfährt Dupin, dass der Hotelbesitzer nicht mehr lange zu leben gehabt hätte. Und dass er, nachdem er davon erfahren hat, sein Testament ändern wollte. Doch dazu ist er nicht mehr gekommen…
„Bretonische Verhältnisse“ wird als fesselnd und als Krimisternstunde beschrieben. Davon ist das Buch meines Erachtens noch weit entfernt. Die Geschichte habe ich als langweilig und etwas an den Haaren herbeigezogen empfunden. Die Personen, allen voran der Kommissar, sind sehr farblos geblieben. Und auch die immer wiederkehrenden Hinweise darauf, dass der Kommissar noch mindestens fünfzig Jahre in der Bretagne leben muss, damit er vielleicht als Mensch gesehen wird, sind irgendwann abgenutzt. Im Großen und Ganzen ist das Hörbuch „Bretonische Verhältnisse“ durch den guten Vorleser Gerd Wameling keine Zeitverschwendung, aber auch keine Krimisternstunde gewesen.